Umgang mit auffälligen Wölfen

Umgang mit auffälligen Wölfen

Umgang mit auffälligen Wölfen

Wenn es brenzlich wird...

Bevor im Folgenden über den Umgang mit auffälligen Wölfen die Rede sein soll, stellt sich zunächst die Frage, was eigentlich ein auffälliger bzw. problematischer Wolf ist und was ihn dazu macht. Die Beantwortung dieser Frage ist vielschichtig und nicht einfach “mal eben so” zu beantworten.

Jeder Wolf der als auffällig diskutiert und als solches eingestuft werden soll, muss dabei individuell in seinem Verhalten beurteilt werden. Äußerungen, wie z.B. “Nun zeigt sich ja anhand dieses Wolfes was da künftig mit den Wölfen auf uns zu kommt!” sind nicht zielführend und sollen scheinbar nur Emotionen erhitzen. Es muss die oberste Regel bleiben, das Verhalten des Wolfes nüchtern und mit klarem Augenmaß zu beurteilen und entsprechende Managementmaßnahmen einzuleiten. Bei allen Betrachtungen muss die Sicherheit des Menschen immer an erster Stelle stehen.

Im Rahmen der Managementmaßnahmen sollte es erlaubt sein sämtliche Aktionen zu diskutieren, die für die Modifikation des auffälligen Verhaltens erforderlich sind (z.B. Vergrämung, etc.) oder die Entnahme des Tieres aus der freien Wildbahn.

Im Folgenden beschreiben wir u.a. eigene Ergänzungen.

Was ist nun ein auffälliger Wolf?

Erstellung eines Protokolls/Falldatei

Entfernung von Auslösern, die das unerwünschte Wolfsverhalten provozieren

Vergrämung des Wolfes

Vorgehensweise zur Vergrämung

Entfernung/Entnahme des Wolfes aus der Natur

Kombination von Methoden

Behördliche Genehmigung, fachkundiges ausführendes Personal und enge Kommunikation ist ein Muss

Ein Blick in die Zukunft

Handlungsempfehlungen

Das oben angeführte BFN-Skripten 502 weist unter eine Tabelle aus, die Handlungsempfehlungen benennen in Bezug auf unterschiedliche Situationen im Umgang mit auffälligen Wölfen:

Tab. 1: Einschätzung verschiedener Wolfsverhaltensweisen in Bezug auf die Gefährlichkeit für den Menschen und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen. Situationen, die Aufmerksamkeit verlangen, bedürfen einer genauen Analyse. Die Öffentlichkeit sollte in diesen Fällen informiert werden.

VerhaltenUrsacheEinschätzungHandlungsempfehlung
Wolf läuft im Schutz der Dunkelheit direkt an Ortschaften entlang oder durch Siedlungen hindurchWölfe meiden Menschen, aber nicht menschliche Strukturen.Ungefährlich.Kein Handlungsbedarf.
Wolf läuft im Hellen in Sichtweise von Ortschaften/Einzelgehöften entlang.Wölfe meiden Menschen, aber nicht menschliche Strukturen.Ungefährlich.Kein Handlungsbedarf.
Wolf flüchtet nicht sofort beim Anblick von Menschen und Autos. Bleibt stehen und beobachtet seinerseits.Der Wolf hat keine schlechte Erfahrung gemacht.

Insbesondere Jungwölfe reagieren eher unbedarft und neugierig.

Ungefährlich.Kein Handlungsbedarf.
Wolf wird über mehrere Tage unter 30 m entfernt von bewohnten Häusern gesehen (mehrere Ereigneisse über einen längeren Zeitraum).Wolfsverhalten kann unterschiedliche Ursachen haben, z.B. Futterquelle oder Anziehung zu Hunden.Verlangt Aufmerksamkeit.

Mögliches Problem mit starker Habituierung/positiver Konditionierung.

Suche nach unt Entfernen von Anreizen.

Eventuell vergrämen.

Wolf toleriert mehrfach die Annäherung von Menschen auf unter 30 m.Wolf wurde verstärkt an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt.Verlangt Aufmerksamkeit.

Anzeichen für starke Habituierung. Mögliches Problem mit positiver Konditionierung.

Möglichst frühzeitig besendern und vergrämen.

Bei ausbleibendem Erfolg Entnahme.

Wolf nähert sich mehrfach Menschen auf unter 30 m.Wolfsverhalten kann unterschiedliche Ursachen haben, z.B. der Wolf wurde durch die Anwesenheit von Menschen „belohnt“ oder der Auslösereiz ist ein Hund.Verlangt Aufmerksamkeit bis kritisch.

Positive Konditionierung in Verbindung mit starker Habituierung kann dazu führen, dass Wölfe immer dreister werden. Verletzungen nicht ausgeschlossen

Dokumentation und Analyse der Situation.

Je nach Situation möglichst frühzeitig besendern und vergrämen.

Bei ausbleibendem Erfolg Entnahme.

Wolf reagiert unprovoziert agressiv auf Menschen.z.B. Tollwut, extreme HabituierungGefährlich.Entnahme.

Die Operante Konditionierung

Lernen durch Belohnung und Bestrafung