Leitung: Frank Faß
Seit dem im Jahr 2000 erstmals wieder Wolfswelpen in freier Wildbahn in Deutschland geboren wurden, steht fest, dass Deutschland wieder ein Wolfsland ist. Von Westpolen ausgehend besiedeln Wölfe ihre alten angestammten Lebensräume in verschiedenen Bundesländern. Was die Einen als Erfolgsstory des Artenschutzes bejubeln, wird von Weidetierhaltern eher mit Skepsis verfolgt. Vor allem die Schäfer haben Angst vor Wolfsübergriffen auf ihre Herden. Und das zu Recht: Schafe und Ziegen sind wegen ihrer geringen Körpergröße, ihrem kaum vorhandenen Verteidigungs- und fluchtvermögen und ihrer oft extensiven Freilandhaltung ohne Schutzmaßnahmen am stärksten gefährdet. Doch auch Gehegewild-, Rinder- und Pferdehalter sind um ihre wertvollen Tierbestände besorgt.
Mit der Ausrottung von Wolf & Co. zum Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland waren keine speziellen Schutzmaßnahmen gegen Übergriffe auf Weidetiere mehr notwendig. Erst die jüngere Rückkehr der Wölfe erfordert eine Anpassung an die neue Situation. Schnell wird klar, dass der Umgang mit diesem großen Beutegreifer und effektiver Herdenschutz erst wieder erlernt werden muss.
Dieses eintägige Seminar richtet sich nicht nur an allgemein Interessierte, sondern auch an diejenigen Menschen die hauptberuflich, nebenerwerblich oder hobbymotiviert landwirtschaftliche Nutztiere besitzen wie z.B. Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde/Ponys oder Gehegewild und die sich für sinnvolle Schutzmaßnahmen ihrer Tiere gegen Wolfsübergriffe interessieren. Doch wer die Wirksamkeit von Nutztierschutzmaßnahmen verstehen will, muss vorher verstehen wie Wölfe „funktionieren“. Obwohl immer wieder Forderungen nach der Wolfsjagd laut werden, würde diese den Herdenschutz in keiner Weise überflüssig machen. Da es in Zukunft kein „wolfsfreies“ Deutschland mehr geben wird, bleibt der Herdenschutz ein Muss. Hierfür gilt es so schnell wie möglich alle Nutztierhalter zu gewinnen.